Ein Grenzpunkt ist nur bedingt ein G-Punkt
- wortbeat
- 13. Okt. 2020
- 4 Min. Lesezeit
Heute setze ich fort, was einst unschuldig begann. Mehr Einleitung gibt es diesmal nicht, aber eines ist sicher, Xavier war angefixt. Er wollte nicht mehr zurück in die reale Welt und stattdessen in Cartoonshire seine Karriere ausklingen lassen. Dort würde er gerne die Nachfolge von Grisu dem kleinen Drachen antreten, der seine Erwerbsunfähigkeitsrente durchbekommen hatte, da er nie Feuerwehrmann werden würde, weil er immer ein kleiner Drache blieb und somit kontraproduktiv. Xavier sagte aber auch öfters, dass er Verschwörungstheoretiker werden würde, wenn er nicht mehr singen täte. Ich beglückwünschte ihn trotzdem. Er überschrieb mir eine Halle voller Automobile, die ich zu Geld machen könnte, um meine Suche nach dem G-Punkt zu finanzieren. Ich akzeptierte seine Bedingungen und verabschiedete mich.

Ich würde Flake anrufen müssen, der kannte sich mit der Veräußerung von Automobilen aus, hat er mir geschrieben und auch allen anderen in seinen Büchern. Hoffentlich hatte er unseren Zusammenstoß in Paris, auf meiner Flucht mit der Nautilus, wieder vergessen. Ich litt noch immer unter der Gehirnwäsche des Lord Opulente V. Ente und seiner Quietschentchen Entourage. Hoffentlich war ich kein Doppelagent oder mehr noch, eine Doppelagentin ihrer Majestät der Königin Missisissi. Aber bei meinem Glück konnte man das nie wissen, ich musste schon mehrfach die weiße Flagge hissen, um mich ergeben zu übergeben, wie man so schön sagt oder hört.
Mir blieb nichts anderes übrig, als auf den Basar nach Sansibar zurückzukehren. Dort würde ich wieder das WB-Café aufsuchen, das Rätsel um das WB lösen und den entscheidenden Hinweis auf den G-Punkt finden. Vielleicht würde mir der Moderator aus dem Radio weiterhelfen können. Sein Name war Rex Joswig und was er da so in den Äther ließ, nannte er Grenzpunkt Null und gepflegtes Entertainment. Er sagte auch, Herbst in Peking kann es ja nicht immer bleiben. Da stimmte ich ihm zu, auch stieg meine Stimmung und Hoffnung, die Suche würde bald ein Ende finden. Plötzlich musste ich an den Kowalski denken, wegen dem Rennfahrer aus dem Grenzpunkt Null, dem Film, nicht der Radiosendung. Ein nettes Satiremagazin aus einer anderen Zeit, deren Ende auch etwas mit einem Quietschentchen zu tun hatte.

Wasserboiler, Wandbehang, Wundbehandlung, Wortbruch, Wörterbuch, verflixt, gleich habe ich´s, Wiederbelebung, Wortbieter, nein, äh Wort Beat genau. Dort wurde ich wiederbelebt, in der Wort Beat Redaktion und das nach Redaktionsschluss mit der Muse Kuss oder mit dem Muss einer Mund zu Mund Beatmung, da bin ich mir bis heute nicht ganz sicher, aber da bin ich mir sicher. Der einzige Redaktionsmitarbeiter war auch der Redakteur und schon etwas skurril, aber nicht suspekt im Intellekt. Er belebte mich wieder. Das gelang ihm mit zwei Pampelmusen, mit denen und mir wollte er schmusen. Mir wurde speiübel und somit lebte ich wieder.
Das Rätsel war auch gelöst. Aber was machte ein Wort Beat Café in Sansibar auf dem Basar? Outsourcte Wort Beat das Café, weil es dort rentabler war? Eine Stimme hinter mir sagte ja. Ich drehte mich um und da saß er. Er war wieder da. Aber wer war er? Auch der Flug hierher wäre nicht teurer als ein Hopper-Ticket der Europäischen Reichsbahn in D-Land. Auch kenne er Dietmar Hopp und das sei Topp. Ich schenkte ihm meinen Glauben und bezahlte meinen Kaffee als Atheist.
Dann ging ich zur Telefonzelle und versuchte den Radiomenschen zu erreichen. Doch ich hatte Werner in der Leitung, der mir berichtete, dass Xavier Schwierigkeiten hätte. Ich musste sofort an Toonoon denken, meinem Erzfeind, er hatte sicher seine Finger im Spiel. Die Söhne Mannheims würden ihm nicht helfen können, aber vielleicht die Schlümpfe oder Schlumpfine und ihre heißen Strümpfe. Also musste ich erst einmal nach Cartoonshire zurück, um Xavier und einigen Elfen zu helfen. Da fiel mir wieder ein, dass ich Flake zurückrufen sollte, um ihm zu erklären, wo sich die Halle befand, denn meine Finanzen schwanden unter meiner Kaffeesucht und Gutgläubigkeit. Außerdem hatte ich Kurt versprochen ihn endlich mal wieder im Heim zu besuchen. Das alles zu bewerkstelligen würde nicht einfach werden und ich wollte schon aufgeben, da kam mir die leuchtende Idee. Ich benutze den Fahrstuhl von A nach B und später die Rolltreppe von B nach C. Somit würde ich allen ABC Schützen aus dem Weg gehen.

Der ferne Radiomann konnte mir nicht behilflich sein, Flake war über das weiter Procedere instruiert, Kurt hatte ich heimlich besucht, was ihm unheimlich gefiel und Xavier hatte ich aus seinen Schwierigkeiten geboxt. Wieder war ein guter Tag vergangen, an dem ich allerdings bei meiner Suche nach dem G-Punkt nicht viel weitergekommen war. Aber ich hatte ihn, den Tag, trotz meiner Psychosen und temporären Wahnvorstellungen akzeptabel gemeistert. Und da es schon spät geworden ist, werde ich jetzt nach Hause schleichen und mich verlegen neben meine Frau, der Verlegerin, legen. Werner wollte auch noch ein Rohr verlegen, aber ich schlug ihm vor, dies zu verlegen. Ich schlief schnell ein und träumte langsam vom kleinen Lord Opulente V. Ente.
Am Morgen schweißgebadet erwacht, hat meine Frau laut gelacht. Ich musste wohl wieder mit Captain Nemo im Schlaf gestritten haben, wo wir lang führen, ob über die Wolokolamsker Chaussee, die 42. Avenue oder doch die Beringstraße. Dabei hatte ich gerade noch gedacht, es wäre forthin finstere Nacht. Dann stand ich auf und checkte, wie viele multiple Persönlichkeiten heute mit mir den Tag verbringen würden. Diese sollte ich abschütteln, wenn ich heute in meiner Suche vorankommen wollte. Also legte ich mir eine heiße Scheibe auf, um etwas zu Headbangen. Danach rannte ich aus der Wohnung und forschte weiter. Im Forschungszentrum unserer hiesigen Universität konnte ich ihn auch nicht finden. Aber an unerwarteter Stelle fand ich einen Hinweis und zwar im Büro der Hausmeister. Thomas D. war allerdings nicht da. Sie teilten mir mit, im Haus G brächten sie es auf den Punkt genau, dort wo der Himmel sprichwörtlich ist blau. Ich bedankte mich und machte mich schlau. TK
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