top of page

Zeit loszulassen

  • wortbeat
  • 4. März 2020
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Mai 2020

Ich höre dieses bestimmte Lied und drifte ab, ganz weit weg von hier, weit weg von mir und träume. Sobald ich erwache, kommt die bittere Enttäuschung und aufs Neue lerne ich, was es heißt loszulassen.


Oft möchten wir Dinge festhalten, die uns nicht mehr guttun. Vielleicht haben sie das nie wirklich getan, doch uns wird das erst später bewusst. Manchmal wollen wir nicht loslassen, auch wenn wir es uns oft selbst sagen und auch spüren, dass es Zeit wird weiterzuziehen, aber uns fehlt der Mut und irgendwie hoffen wir ja doch noch.


Wir fühlen uns hin- und hergerissen. Festhalten - loslassen, festhalten - loslassen...

Dieses Gefühlschaos kostet uns Energie und Kraft. Dennoch spielen wir diesen inneren Film voller Emotionen ab und verfangen uns. Wir müssen tief in uns reinhören und spüren was uns guttut und was nicht. Wenn uns etwas immer wieder traurig, nachdenklich, wütend oder ängstlich macht, dann sollten wir uns fragen warum? Warum überkommen mich bei dieser Erinnerung, Vorstellung oder bei dieser Person diese Emotionen? Tun mir diese Gefühle wirklich gut oder fügen sie mir nur Kummer zu? Viele Fragen, die es Wert sind beachtet zu werden.


Habe keine Angst vor dem Neuen


Dieser Schritt, sich einzugestehen, dass es Zeit wird loszulassen und dem Neuen unbekannten Weg entgegenzutreten, wird Dir Deinen inneren Frieden zurückgeben.


Die schwierigste Zeit in unserem Leben ist die beste Gelegenheit, innere Stärke zu entwickeln.- Dalai Lama

Foto: Andre Pflügner


Wie lasse ich los?


Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie Du loslassen kannst. Ich stelle Dir gerne ein paar Varianten vor, vielleicht findest Du Dich in einer wieder, die zu Dir passt oder Du findest dadurch eine ganz andere Möglichkeit für Dich.


- Schreibe einen Brief mit all Deinen Gefühlen, die Dich belasten und von denen Du Dich verabschieden möchtest. Schreibe auch hinein, warum Du Dich von ihnen verabschiedest. Sollte es um eine bestimmte Person gehen, dann kannst Du diesen Brief an diese Person weitergeben, um damit abzuschließen oder Du kannst den Brief verbrennen.


- Fange an ein Tagebuch zu schreiben. Ein Tagebuch gibt uns die Möglichkeit alle Emotionen täglich oder wöchentlich niederzuschreiben, das kann ein sehr befreiendes Gefühl sein.


- Suche das Gespräch mit einer Dir vertrauen Person und schütte Dein Herz aus. Diese Person sollte ein guter Zuhörer sein. Falls Du Dich von einer Person lösen möchtest, dann kannst Du auch das Gespräch mit ihr/ihm suchen.


- Stelle Dir ein Gespräch vor, mit Dir selbst oder der betreffenden Person. Schließe die Augen und suche Dir einen Ort aus an dem Du Dich wohlfühlst. Deine Wohnung, im Park auf einer Bank oder mit Blick aufs Meer. Du sitzt dort und lässt alles raus, was Du sagen möchtest und Dich beschäftigt. Zum Schluss verzeihst Du allen beteiligten Personen.


- Räume Deine Wohnung auf. Die Wohnung ist der Spiegel der Seele. So sagt z.B. das Schlafzimmer etwas über unsere innere Zufriedenheit aus. Ein gemütliches und liebevoll eingerichtetes Schlafzimmer spielgelt genau das wieder.


- Tränen sind willkommen! Wir sind durch dieses innerliche Gefühlchaos emotional so unter Stress und Druck, so dass, wenn wir weinen, unsere Seele gereinigt wird und wir fühlen uns dadurch leichter. Die Tränen, die an unseren Wangen herunterkullern, sorgen dafür, dass das Stresshormon Cortisol verringert wird. Wir fühlen uns entspannter.



Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wir in das Leben finden, das auf uns wartet.- Oscar Wilde


Foto: André Pflügner


Wovon sollten wir uns trennen?


Wir sollten uns von all den Dingen trennen, die unsere Seele verletzten. Das kann die Vergangenheit sein, die uns mit ihren Erinnerungen immer wieder einholt. Ängste, Schuldgefühle, Selbstzweifel, eigene Verhaltensmuster die uns schaden, der Job, der uns keine Freude bereitet und uns vielleicht sogar krank macht. Eltern, Geschwister, oder Freunde, die uns nicht selbstbestimmt handeln lassen. Eine verstorbene Person, eine vollgestopfte Wohnung und manchmal, müssen wir die vermeintliche Liebe loslassen.


Ich denke, auf was ich hinaus möchte ist verständlich. Wenn wir diese negative Energie weiterhin Bestandteil unseres Lebens lassen, dann fühlen wir uns unruhig und eventuell zweifeln wir sogar an uns selbst.


Du bist es Wert, dass es Dir gut geht!


Loslassen bedeutet sich zu öffnen, tief in sich reinzuhören und zu lauschen, was das Herz für Schmerzen hat. Das Loslassen ist eine Herzensangelegenheit. Unser Kopf denkt zu rational und weckt dabei unser Ego, welches uns immer wieder bestimmte Dinge einreden möchte:


- Ich muss da jetzt durch, ich kann doch jetzt nicht aufgeben.

- Was soll ich nur machen, wenn ich mich anders entscheide?

- Wenn ich ihn/sie jetzt gehen lasse, dann bleibe ich alleine.

- Was wäre, wenn....


Und so weiter.

Ich denke, solche oder ähnliche Sätze kennt fast jeder. Unser Ego verschafft sich dadurch Gehör.

Wenn Du Deine Seele und Deine Wohnung gereinigt hast, dann kommt der letzte und vermutlich schwerste Schritt.



Sei ganz bei Dir


Erlaube Dir zu verzeihen!


Gerade wenn uns jemand verletzt hat, fällt es uns schwer zu verzeihen. Warum sollten wir dieser Person verzeihen, die uns so mies behandelt hat oder uns von heute auf morgen stehen ließ? Warum sollten wir nicht weiter wütend auf sie sein? Du darfst dabei nicht vergessen, dass die Person vermutlich gar nicht weiß, dass Du ihr gegenüber so empfindest und dass sie Dich weiterhin so einnimmt. Wir sollten ihr verzeihen, damit wir diese Wut und diese Trauer loslassen können. Unsere Wut und unsere Trauer schlagen uns auf das Gemüt und das wiederum auf unsere körperliche und seelische Befindlichkeit. Wir ziehen diese Emotionen wie einen grauen Schleier immer hinter uns her.


Nur weil wir den anderen verzeihen, heißt das nicht, dass wir sein Verhalten unterstützen oder für gut empfinden. Es bedeutet lediglich, dass wir uns entschieden haben, uns davon zu lösen. Wir lassen uns davon nicht mehr Fremdbestimmen. Genauso sollten wir auch uns selbst verzeihen und das immer wieder, wenn wir uns selbst niedermachen. Befreie Dich von Deinen Schuldgefühlen oder von den Dingen, die Du vielleicht getan hast und am Ende feststellen musstest, dass Dir diese gar nicht guttaten. 


Sage Dir nicht weiterhin Sätze wie diese:


- Ich bin blöd.

- Immer wieder passiert mir so etwas.

- Ich schaffe das nicht.

- Ich habe keine Kraft mehr.


Oder andere…


Wir alle machen Fehler, damit wir lernen uns selbst und auch anderen zu verzeihen.

Verzeihe Dir selbst und löse Dich von Deinen Schuldgefühlen, schlechten Erfahrungen und Ängsten. Lasse los und sei offen für das Neue! Es wäre schade, wenn Du durch Altlasten neue Erlebnisse, liebevolle Menschen und Dein neues Leben verpasst.


Comments


Beitrag: Blog2_Post
  • facebook
  • instagram

©2019 by Wortbeat. Proudly created with Wix.com

bottom of page